Warum viele Menschen nicht mehr an der großen Reality-Show teilnehmen wollen? 

25.02.22 08:07 AM - Kommentar(e) - Von Online.Sein

Beitrag von Mag. Kurt Mühlgrabner 


"Der (v)erkannte Unterschied zwischen Mensch und Menschheit"


Ich betrachte den Menschen als einen sich ständig selbst optimierenden Umgebungsanpassungs-Algorithmus.


Als solches ein natürliches Produkt der organischen Evolution auf der Erde. Wenn wir uns Menschen endlich ganzheitlich über die physische Genetik hinaus verstehen wollen, müssen wir noch eine weitere, viel kompliziertere Ebene verstehen lernen. Unerlässlich in so einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen, müssen wir immer auch die geistige Ebene des Menschen mitbedenken, wenn wir uns als Teil im großen Ganzen verstehen wollen.


Damit meine ich jetzt nicht den intellektuellen Level, welchen die Schule und Wissenschaft systematisch in den Köpfen der Menschen zu heben versucht. Ich meine damit auch nicht den individuellen Glauben, an irgendwelche mystischen Geschichten, die unterschiedliche Religionen im Laufe der Zeit mehr oder weniger erfolgreich als Kultur in unseren Köpfen verankert hat. Es gibt vielmehr einen allen Denkkategorien zu Grunde liegenden natürlichen geistigen Mechanismus. Diesen oft unterschätzten, von vielen aber noch nicht einmal erkannten geistigen Mechanismus, gilt es am Beginn des 3. Jahrtausends im hektischen Alltag unseres Lebens endlich zu erkennen.


Das breite Verständnis dafür würde es wirtschaftlichen und politischen Machthabern, also den  Pseudo-Eliten, praktisch verunmöglichen, weiterhin einen Großteil der Bevölkerung am Gängelband der Übervorteilung durch die Geschichtsschreibung zu ziehen. Aber was ist es nun, das allem Denken zu Grunde liegen soll? Von welchem natürlichen geistigen Mechanismus spreche ich?


Der bekannte Evolutionstheoretiker Richard Dawkins hat dafür in seinem Buch „Das egoistische Gen“ schon 1976 den Begriff „Mem“ geprägt.


Seine These: „Unsere Gene formen uns nicht nur, sondern sie steuern und dirigieren uns auch, um uns selbst am Leben zu erhalten“.


Als Gemeinschaft hat die Menschheit im Laufe ihrer Entwicklung für das Überleben wichtige über-tragbare Denkmodelle geschaffen, die mühelos ein einzelnes Menschenleben überdauern können. Dieses im physischen Außen nicht erkennbare evolutionäre Vehikel, wird auch als Memetik bezeichnet.


Wer mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich an dieser Stelle das Buch von Susan Blackmore „Die Macht der Meme - Die Evolution von Kultur und Geist“. Diesen Mechanismus meine ich jedenfalls, dem wir uns schleunigst bewusst werden sollten, wenn wir uns auch auf einer gemeinsamen geistigen Ebene als Menschheit weiter entwickeln wollen.


Online.Sein

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